„Wir schützen, bewahren, pflegen und erfreuen uns ihrer Schönheit“
Klara Enss
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Klara Enss
Warum Heide Webseite
Wir möchten Sie mit dieser Seite einladen, einzutauchen in das Thema besondere Kulturlandschaft hier die Heidefläche.
Die Heide taucht schon im Mittelalter auf und hat den Bauern in früheren Zeiten als Land für das Vieh gedient und war Einstreu für die Stallungen und im Winter für die Menschen wertvolle Brennmaterial.
Eine Heidefläche, die sich aus verschiedenen Segmenten zusammensetzt beherbergt eine Vielzahl an Insekten, die teilweise auf der roten Liste stehen und ebenso wachsen auf den mager und feuchten Flächen seltene Pflanzen.
Da das bewirtschaften der Heideflächen in unserer heutigen Zeit nicht mehr wirtschaftlich ist und sich die Landwirtschaft im Laufe der Jahrhunderte gewandelt hat, sind diese Flächen besonders bedroht, wenn nichts darauf geschieht. Betracht man die verschiedenen Stadie einer Heidefläche endet diese nach 30 Jahren in eine Wiederbewaldung. Die Heide verschwindet.
Der Lebensraum Heide bedeutet: Artenvielzahl, Förderung der Biodiversität, Speicherung von CO ². Verschwindet dieser wertvolle Lebensraum, verschwinden auch eine große Vielfalt von Insekten und seltenen Pflanzen, da der benötigte Lebensraum nicht mehr da ist.
Heidelandschaften haben einstmals 17% der Landesfläche SH eingenommen, heutzutage sind es weniger als 0,5%. Von diesen Heideflächen liegen 50% auf Sylt.
Gedicht von Jens Emil Mungard
Geb. 1885 Keitum auf Sylt – 13.2.1940 KZ Sachsenhausen
Sprecher: Erk-Uwe Schrahé
Übersetzung:
James Krüss
Das Gedicht und die Vertonung stammen aus dem Buch „Dechtings/Gedichte von Jens Mungard“, herausgegeben durch das Nordfriisk Instituut.
Die freundliche Genehmigung des Nordfriisk Instituut liegt vor.
Di hiir es brir
Di hiir es brir
en ljucht sa ruar,
en enen jir
tii süđerfuar.
Di hiir es brir
bal hārefst uur’t.
Di somertir,
di es man kuurt.
Di hiir es brir
min hiir uur gre,
min daagen jir,
ja gung en flö!
Di hiir es brir
en liit sa net.
Döör kaamp en strir
uurst ual en treet!
Di hiir es brir
en kraawet di
fan wir en sir
en sair tö di:
„Üp wārel es
di tir fuar di,
jaa, dit es wes,
nü bal fuarbi!
Birail‘ din hüs
en dö dit wel!
Jir heest niin tüs!
Faarwel! Faarwel!“
Di hiir es brir,
wat es forgair!
Man weđer jir
kumt niis önstair!
Die Heide ist Braut
Die Heide ist Braut
und leuchtet so rot,
und Enten hier
ziehn südwärts.
Die Heide ist Braut.
Bald wird es Herbst.
Die Sommerzeit,
sie ist nur kurz.
Die Heide ist Braut.
Mein Haar wird grau.
Meine Tage hier, –
sie gehn und fliegen.
Die Heide ist Braut
und liegt so fein.
Von Kampf und Streit
Wirst du alt und müd’.
Die Heide ist Braut,
mahnt dich
überall
und sagt zu dir:
„Auf der Welt ist
die Zeit für dich,
ja, das ist gewiss,
jetzt bald vorbei.
Bestell dein Haus
und tu es wohl!
Hier hast du kein Zuhaus.
Leb wohl! Leb wohl!“
Die Heide ist Braut.
Was ist, vergeht.
Aber wieder hier
kommt Neues dafür!
Dünenheiden entstehen in Dünenbereichen, die nicht mehr regelmäßig von Sand überdeckt werden. Sie bieten Lebensraum für besondere Pflanzen und Tiere.
Die charakterisitsche Besenheide bildet zusammen mit der Krähenbeere ein natürliches „Endstadium“ der Dünenentwicklung. Ab Ende August verwandelt sich die Landschaft in ein lila Blütenmeer, das viele Insekten anlockt. Möwen und durchziehende Regenbrachvögel laben sich ab Juli an den reifen Krähenbeeren, wovon dann lila-farbige Vogelkleckse am Wegesrand zeugen. Kreuzkröten und Waldeidechsen finden reichlich Nahrung und gute Verstecke. Für die Artenvielfalt hier ist es sehr wichtig, dass das Grundwasser hoch genug steht und die feuchten Dünentäler nicht austrocknen.
Neben Dünenheiden gibt es auf Sylt einen weiteren, ganz unterschiedlich entstandenen Typ Heide, die „Geestheide“. Beide zusammen machen heute die Hälfte der Heide in Schleswig-Holstein aus und stehen unter Naturschutz.
Die Geestheide im Zentrum der Insel lässt sich z.B. am Morsumkliff und in der Braderuper Heide erkunden.
Autorin
Anja Szczesinski
WWF Wattenmeerbüro
Endzustand Dünenheide (Genisto-Callunetea)
Den Endzustand der Dünenentwicklung auf kalkarmem Sand bilden Zwergstrauchheiden aus Besenheide und Krähenbeere. Diese besitzen Wurzelpilze (Mykorrhiza), die aus dem Rohhumus des Bodens Mineralsalze freisetzen und sie der Wurzel zuführen. So bildet sich mit der Zeit eine geschlossene Heidekrautdecke, die allenfalls durch Kaninchen oder Wanderdünen aufgebrochen wird. Wo der Sand klakreich ist, ersetzt Sanddorn die Heidekräuter, und ein Buschwald entsteht.
Quelle: Schutzstation Wattenemmer
Heiden, Dünen und Trockenrasen, gehören neben Moore, Sümpfen und Brüchen mit zu den seltensten und am stärksten bedrohten Lebensräumen uns Schleswig Holstein. Der Gesetzesgeber hat sie deshalb ebenso, wie die Moore, Sümpfe und Brüche unter den Schutz nach §11 des Schleswig Holsteinischen Landschaftspflegegesetztes gestellt. Eingriffe sind verboten. Mit Ausnahmegenehmigung dürfen Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Heiden HABEN EINMAL FAST SIEBZEHN Prozent der Landesfläche eingenommen, heute sind es weniger als 0,5 Prozent. Sie entstanden früher im Wesentlichen (mit Ausnahme der Küstenheiden) unter Mitwirkung des Menschen vorwiegend auf den ärmeren Böden der Geest als Folge z.B. von Waldrodung. Durch die anschießende Nutzung als Schafweide oder durch Abplaggen der obersten humosen Bodenschichten als Brennmaterial oder Stallstreu wurde sie dauerhaft über Jahrhunderte erhalten. Die Heiden sind damit eine alte Kulturform. Um sie zu erhalten muss man die althergebrachten Nutzungsweisen wieder aufnehmen und nachahmen.
Während man früher unter Heide in der Regel das allgemeine Weideland, die sogenannte Allmende, verstand, bezeichnen wir heute als Heide die charakteristische Pflanzengemeinschaft aus Zwergsträuchern wie dem gemeinen Heidekraut, der Krähenbeere oder der Glockenheide. Von der Heide im Sinne des Gesetzes sprechen wir, wenn diese und weitere kennzeichnenden Pflanzenarten einzeln oder zusammen mehr als ein Viertel einer Gesamtfläche einnehmen.
Die Heide ist ein sehr veränderlicher Lebensraum. Es entwickeln sich zeitlich aufeinander folgende Phasen. So sind bei der trockenen Sandheide nacheinander die Pionierphase (ca. 0-6 Jahre) die Aufbauphase (cs.6-12 Jahre), die Reife- oder Optimalphase (ca. 12-18 Jahre) und die Gegenrationsphase (16-30 Jahre) – die zu Wiederbewaldungsphase überleitet—zu unterscheiden. Nur die Bestände der Aufbau- und Reifephase zeigen das „heidetypische Aussehen“ mit einer nahezugeschlossenen Heidekrautdecke, in der kaum andere Pflanzen vorkommen. Die Pionier- und insbesondere die Degenrationsphase sind artenreicher. Gräser, flechten und Moose herrschen vor. Sie sind u.a. Lebensraum für die seltenen Bärlapp-Arten.
Für die dauerhafte Erhaltung und Pflege der Heiden müssen umfangreiche Pflegekonzepte entwickelt werden. Als Pflegemethoden kommen die Mahd, das kontinuierliche Brennen, das Plaggen und die Beweidung Mit Schafen (Heidschnucken) in Frage. Wichtig dabei ist, dass alle Entwicklungsstadien der Heide einschließlich der Degenerationsphase in einem Gebiet erhalten werden. Pflegekonzepte müssen daher sorgfältig über mehrere Jahrzehnte festgelegt und wissenschaftlich begleitet werden. Wenn keine Nutzung oder Pflege erfolgt, stellen sich die Bäumer wieder ein (Wiederbewaldungsphase)solange noch ein Viertel der Fläche mit kennzeichnenden Pflanzenarten der Heide bestanden ist, fallen auch solche Flächen nach wie wie vor unter den Schutz nach dem Landschaftspflegegesetz.
Quelle: aus: Merkblatt Nr. 7 Landesamt für Naturschutz und Landschaftspflege SH , 1990