Plaggen, Soden, die mit Spaten oder Hacke flach abgehobenen Stücke des stark humosen und stark durchwurzelten Oberbodens von Mineralböden, die mit Heide oder Gras bewachsen sind. Die Plaggen wurden nach dem Trocknen als Einstreu verwendet.
Das ist eine alte Art der Heidepflege, die heute nicht mehr angewendet wird.
Das Plaggen – eine Maßnahme der historischen Heidebewirtschaftung
Von Marinus van der Ende
Unter Plaggen versteht man das Abschlagen der Vegetationsschicht sowie das Streu- und Rohhumusschicht, das üblicherweise mit einer sogenannten Plagghacke geschah. Teilweise werden auch feste Bodenbestandteile abgetragen.
Das Stechen, Hauen, Graben oder Schälen der Heidesoden, die auch als Flaggen, Heidtorf, Schöltorf, Placken oder schlicht Plaggen bezeichnet werden, von Hand war eine körperlich außerordentlich harte Arbeit. Der aus Norddeutschalnd stammende „Placken“ ist mit dem Begriff „Plackerei“ für „Schinderei“ und „schwere Arbeit“ bis heute im Sprachgebrauch erhalten geblieben. Die abgeschlagenen Soden wurden – insbesondere in damals bauarmen Gegenden und von denen, die keinen Anteil an Moorparzellen besaßen – zu Brennzwecken gewonnen. Ferner wurden Dachfirste oder gar ganze Ställe oder Hütten damit gedeckt. Hauptsächlich wurden sie jedoch, nachdem Sie sie als Einstreu für die Ställe gedient hatten und mit tierischem Dung angereichert waren, zu Düngezwecken auf die Äcker ausgebracht. (…)
… Heute bezwecken wir mit der Pflegemaßnahme „Plaggen“ etwas ganz anderes als vor einigen Jahrhunderten. Es geht nicht mehr um eine Nutzung, sondern um die Erhaltung einer alten Kulturlandschaft.
